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Sommerserenade
22. Juli 2023, 20:00 - 22:30
Igor Strawinsky: Pulcinella Suite
W.A. Mozart: Violinkonzert Nr.5, A-Dur KV 219
Franz Schubert: Sinfonie Nr 5 B-Dur, D 485
Nach den Klangexzessen in seinem Ballett „Sacre du Printemps“ machte Stravinsky 1920 eine Kehrtwende zurück zur Einfachheit und Sinnlichkeit barocker Vorbilder. In Anlehnung an Sonaten des Neapolitaners Pergolesi schuf er die Musik zu einem Ballett um den sowohl tölpelhaften, als auch schlauen „Pulcinella“, einer Figur der Commedia dell‘ Arte. 1949 verarbeitete er 8 Sätze aus dem Ballett zu einer Konzertsuite. In seiner Autobiografie schreibt Stravinsky: „Pulcinella war meine Entdeckung der Vergangenheit, die Epiphanie, durch welche mein späteres Werk möglich wurde.“
Das strahlende A-Dur Konzert ist das letzte in der Reihe von fünf Violinkonzerten, die der 19-jährige Mozart für den eigenen Gebrauch als Konzertmeister am Salzburger Hof schrieb. Wie in einem barocken Garten Hecken und Büsche zu launigem Versteckspiel locken, überrascht Mozart in seinem Konzert mit unerwarteten Wendungen, besonders im Finale, wenn mitten in das zopfige Menuett der exotische Lärm eines „türkischen“ Intermezzos hereinbricht. Den Solopart spielt der in der Türkei geborene Geiger Orhan Ahıskal, der in Europa und den USA solistisch und kammermusikalisch tätig ist und als Professor für Violine an verschiedenen türkischen und amerikanischen Universitäten wirkt.
Auch Franz Schubert war erst 19 Jahre, als er in einem Monat seine fröhliche 5. Sinfonie aus der Feder schüttelte. Das graziöse Werk lehnt sich stilistisch an die Sinfonien von Haydn und Mozart an, begibt sich aber harmonisch durch die Wanderung in weit entfernte Tonarten in romantische Gefilde. Ein liedhaftes Andante con moto und ein wildes Menuett führen zu einem lockeren Finale mit flüchtigem Schluss. Die Sinfonie wurde gleich von einem privaten Kammerorchester uraufgeführt unter Mitwirkung der Familie Schubert – Franz an der Bratsche. Öffentlich erklang sie erst Jahrzehnte später.