Jean Phillip Rameau: Les Indes Galantes
Georges Bizet: Aus den Arlesienne Suiten: Carillon, Minuet, Farandole
Peter Iljitsch Tschaikowsky: Symphonie Nr 1 op. 13 „Winterträume“

Länder wie die Türkei, Persien, Peru und die Wälder Nordamerikas galten im 18. Jahrhundert als „exotisch“. Jean Phillip Rameau bezeichnete sie alle als „Indien“ und wählte sie zum Schauplatz seiner Ballettoper „Les Indes Galantes“. Wegen der prunkvollen Ausstattung und vieler Ballettnummern faszinierte das Werk den französischen König Ludwig XV. so sehr, dass er Rameau in den Adelsstand erhob. Besonders der Tanz der „Wilden“ in den Wäldern Nordamerikas mit Rauchen der Friedenspfeife erfreut sich heute noch großer Beliebtheit. Natürlich tanzen die „Wilden“ auch Menuette und zum Abschluss eine pompöse Chaconne.

Mit dem Schulorchester des Gymnasiums Kirchseeon besteht seit 2010 eine Partnerschaft, die jedes Jahr in einem gemeinsamen Auftritt der beiden Ensembles gipfelt. In diesem Jahr werden drei Stücke aus den L’ Arlesienne Suiten von Georges Bizet gespielt. Carillon bezeichnet ein Turmglockenspiel, das mit Klöppeln angeschlagen wird. Im Minuet eröffnet ein Duett von Harfe und Flöte den Satz und die abschließende Farandole kombiniert das provencalische Dreikönigslied „Marcho dei Rei“ mit einem wirbelnden Reigentanz.

Peter I. Tschaikowsky schrieb seine 1. Symphonie op.13 (1866) gleich nach Abschluss seines Studiums. Dem 1. Satz gab er den Titel „Träumerei auf einer Winterreise“. Eine wehmütige Volksweise schwebt über dem zarten Schneegestöber der flimmernden Violinen und lässt die Weite der winterlichen Landschaft fühlen. Eine melancholische Oboenmelodie führt im Adagio ins „Land der Öde, Land der Nebel“. Dafür tobt sich das ungestüme slawische Temperament im folgenden Scherzo aus. Im Finale zitiert Tschaikowsky das Lied „Der Garten blüht auf“ und steigert sich in einen großartigen Schlussjubel.